E 3/3 855

Erbauer SLM
Baujahr 1890
Fabriknummer 631
Dienstgewicht 27 Tonnen
Länge über Puffer 8 440 mm
Höchstgeschwindigkeit 40 km/h
Kesseldruck 10 bar
Leistung 300 PS
Rostfläche 1,2 m²
Triebraddurchmesser 1030 mm
Vorräte 0,8 t Kohle und 3 m3 Wasser

 

Früher im Einsatz bei JS, SBB, RVT, und dann bis 1973 bei Von Roll im Werk Gerlafingen, ist diese Lokomotive am 8. März 2008 zur neuer Heimat beim Bahn Museum Kerzers gefahren. Sie war 20 Jahre lang die älteste Lokomotive beim VVT.

Ursprung :

SLM Winterthur baute 18 Maschinen dieses Typs, davon wurden 6 an die Jura - Simplon-Bahn geliefert. Die Loks E 3/3 Nr. 853 und 855 gehören zu einer Serie von 4 Lokomotiven die im Jahre 1890 in Betrieb genommen wurden. Diese Lokomotiven (Nr. 853 bis 856) waren Nachbauten der Loks Nr. 851 und 852, welche 1875 unter den Nummern 201 und 202 von der damaligen Jura-Bern-Luzern Bahn (JBL) beschafft wurden. Auch die Nr. 853 bis 856 wurden 1888 noch von dieser Bahngesellschaft bestellt. Bei ihrer Indienststellung hieß die JBL aber bereits Jura-Simplonbahn (JS). Es handelt sich um Rangier-Tenderlokomotiven, wie sie damals auch bei der Sihltalbahn (SiTB), der Langenthal-Huttwil-Bahn (LHB) und der Huttwil-Wolhusen-Bahn (HWB) benutzt wurden.

E 3/3 631 (früher JS 855, CFF 8175, RVT 8, Von Roll 11) :

Bei der Inbetriebnahme erhielt diese Lokomotive die Nummer 855, bevor sie von der SBB im Jahre 1902 übernommen wurde und bis 1911 als E 3/3 8575 im Einsatz war.

Von 1911 bis 1928 zog sie im Linienbetrieb die Züge der RVT, hier als Lok 8, nach Ersatz der Kessel. Sie wurde mit Geschwindigkeitsmesser (System Hasler), der Westinghouse-Bremse, sowie der Dampfheizung ausgerüstet.

Danach kam die Lok zu Von Roll nach Gerlafingen, wo sie ihren Dienst bis 1973 als Lok Nummer 11 verrichtete. Je nach Bedarf wurde sie im Werk Gerlafingen oder Klus eingesetzt. Im Jahre 1949 erhielt diese Lok eine neue Feuerbüchse, so dass sie noch auf Jahre hinaus einsatzfähig blieb.

Im Jahre 1973 gelang die Lok Nr. 11 in die Düby-Stiftung und von dort leihweise an die SBB z.Hd. des Verkehrshauses. Sie wurde in der Folge von den SBB weiter an die DBB ausgeliehen, und bis 1983 im Sensetal eingesetzt. Diese zierliche Lok - inzwischen nicht mehr betriebsfähig - wurde nachher im Depot Fribourg abgestellt. 1987 wurde sie der VDBB definitiv zum Geschenk gemacht.

Im Jahre 1988 wurde diese Maschine nach St-Sulpice überführt, auf das Gelände ihres ehemaligen Besitzers ... leihweise gegen gute Pflege. Da die Lok in einem eher schlechtem Zustand ist und Teile des Gestänges erneuert werden müssen, ist die Instandstellung vorerst zurückgestellt worden. Man dachte, dass die Lok zur Erinnerung an ihre ehemalige und neue Heimat wieder als RVT Nr. 8 aufgearbeitet wäre ...

2007 wurde sie dem Bahn Museum Kerzers geschenkt. Im Oktober fuhren die neue Besitzer - Rolf und Roger Wymann - einige Arbeiten im VVT-Depot durch, um eine Zufuhr auf eigenen Rädern zu erlauben, bevor die Maschine ab November draussen abgestellt wird - vor Gewitter so gut wie möglich durch eine Plane geschützt. Am 8. März 2008 fuhr sie zur neuer Heimat in der Region Kerzers, zusammen mit dem vom VVT geschenktem D4 371 und einem ehemaligem Dienstwangen der RVT / TRN.

Letzte Tage der 855 in St-Sulpice Die ehemalige RVT 8 reist zur neuer Heimat : Bahnmuseum Kerzers

Die Schwestermaschine Nr. 853 (SBB 8573 - RVT 7 - Von Roll 10) ist bei der DBB in Betrieb.

http://www.voisin.ch/vvt/ : 21.03.2008