Schnellzuglokomotive Baureihe A 3/5

Baureihe A 3/5
703 - 748 / - 809

Schnellzuglokomotive

C 4/5 Werksaufnahme
Werksaufnahme


Photo (C) Sandro Gadola


Photo (C) Sandro Gadola

Bauart2'C n4v2'C h4v
Baujahr1902/1904-1909Umbau 1913-1922
Gebaute Maschinen ****  2 (Nr. 701-702)
46 (Nr. 703-748)
61 (Nr. 749-809)
68 Maschinen
Ausmusterung1926 - 1964
Treib- und Kuppelrad Ø 1780 mm  
Laufrad Ø vorn850 mm 
Laufrad Ø hinten--- 
Fester Achsstand4150 mm 
Gesamt-Achsstand8350 mm 
Länge über Puffer12'110 mm 
Breite3000 mm 
Höhe4400 mm 
Höchstgeschwindigkeit100 / 40* km/h 
Leistung1000 kW / 1360 PS** 
LuftbremseWestinghouse P 75 t 
HandbremseSpindel 20 t auf Tender 
   
* Rückwärts** (Max Dauerleistung bei 75 km/h)
Kesselüberdruck15 kp/cm2 
Inhalt des Kessels ***5,7 m3 
Rostfläche2,6 m2 
Feuerbüchsheizfläche15,5 m2 15 m2
Rohrlänge4700 mm 
Heizfläche Siederrohre229 Stücke
151 m2
___ Stücke ____ m2
(alle Rohre 160 m2)
Heizfläche Rauchrore---21/24 Stücke ____ m2
Verdampfungsheizfläche  166,5 m2175 m2
Überhitzungsheizfläche---_____ m2
Totale Heizfläche166,5 m2175 m2
Kesselmittellage2660 mm 
Zylinder DurchmesserHD : 360 mm
ND : 570 mm
 
KolbenhubHD/ND : 660 mm 
Achslast max.15,5 t16 t
Lokleergewicht58,6 t 
Lokdienstlast64,4 t67 t
Lokreibungslast46 t47 t
   
*** 150 mm über Feuerbüchsoberkannte 
Tender  
Radstand4650 mm  
Länge über Puffer7050 mm  
Breite3050 mm  
Höhe2823 mm  
Leergewicht17,2 t 
Dienstgewicht39,2 t43 t***
Raddurchmesser1030 mm 
Vorräte17 m3 Wasser +
  5 t Kohle
17 m3 Wasser +
8-9 t Kohle***
  *** nach R 310.4, Aussgabe 2005
Lok und Tender  
Dienstgewicht106-107,1 t110 t
Länge über Puffer18 600 mm 
Radstand15'450 mm 
Meterlast5,8 t/m5,9 t/m

Geschichtlicher Abriss

Die Bauart mit drei gekuppelten Triebachsen und einem vorauslaufenden zweiachsigen Drehgestell wurde für Schlepptenderlokomotiven in der Schweiz erstmals im Jahr 1894 für die Gotthardbahn angewendet. Um ihre gestiegenen Traktionsbedürfnisse besser abdecken zu können, bestellte die Jura - Simplon - Bahn eine Weiterentwicklung dieses Lokomotivtyps mit grösserem Triebraddurchmesser für den Einsatz im Flachland. Die Ablieferung der beiden Prototyplokomotiven erfolgte im Jahre 1902, dem Jahr der Verstaatlichung der grossen Privatbahnen. In der Folge wurde die Beschaffung dieser Lokomotive als Normaltyp durch die SBB in weiteren 109 Exemplaren bis ins Jahr 1909 fortgesetzt.
Ursprünglich war die Maximale Dauerleistung von c.a. 1'100 PS. Dies ergab z.B. als normale Leistung : 300 t. Zuglast auf 10 ‰ Steigung mit 50 km/h.

Die Vierzylinder-Verbund-Dampfmaschine der Bauart De-Glehn wirkt mit den aussenliegenden Hochdruckzylindern auf die mittlere Triebachse, mit leicht schräg angeordneten innenliegenden Niederdruckzylindern auf die erste Triebachse. Entsprechend der damaligen Verwendung von Nassdampf erfolgt die Dampfverteilung mit Flachschiebern. Speziell zu erwähnen ist Anwendung von zwei verschiedenen Bauarten der Steuerung. Die aussenliegende Hochdruckmaschine ist mit einer Walschaert-Steuerung, die innenliegende Niederdruckmaschine mit einer Joy-Steuerung ausgerüstet.

In den Jahren 1913 bis 1922 wurden gesamthafte 68 Lokomotiven mit Überhitzern des Systems Schmidt ausgerüstet. Bei 22 Maschinen wies er 21, bei 46 Maschinen 24 Überhitzerelemente auf. Dabei wurden keine grösseren Veränderungen an der Maschine vorgenommen, selbst die Flachschieber wurden beibehalten; einzig die HD-Schieber wurden durch solche aus Phosphorbronze mit verbesserter Schmierung ersetzt. Durch diese Massnahme konnte die Leistungsfähigkeit um ca. 10% gesteigert werden.

****Die beiden ersten A 3/5-Lokomotiven Nr 701 und 702 (alte Nr 231 und 232 der J.-S) weichen in einzelnen Teilen (Kessel, Radstand) von den spätern Ausführungen etwas ab.
Die Lokomotiven 701-748 wurden mit vierachsigen Tendern ausgerüstet, die folgenden Nummern 749-809 erhielten dreiachsige Tender. Die automatische Bremse wirkt bei diesen Lokomotiven auf alle Achsen.

Neben diese 109 Maschinen, gaben es noch 91 weitere A 3/5, in 7 Baureihen verteilt, die zum Teil von der GB übernommen wurden. Bei manche Lokomotive ist die erste Kuppelachse von den äusseren Zylinder angetrieben.
Die Exemplare der Serie 703-809 wurden 1926 - 1964 ausgemustert, als die andere 1923-1946 schon verschwanden (Prototypen 701-702, 1928).

Betriebsstoffe

Kohle0,1   kg / t Zuggewicht und km
Wasser0,75 kg / t Zuggewicht und km

Leistung

Die Normallasten, die die Lok Heute im historischen Betrieb bewältigt, entsprechen ca 60 % von den ursprünglichen Werten
... dies auf dem Normalspurnetz, zwischen die Züge des Regelbetriebes mit aktuellem Fahrplan.

0 ‰10 ‰ 20 ‰ 27 ‰
Historische Betrieb 510 t280 t 130 t90 t

Einsatzbereich und Depotzugehörigkeit der Lok A 3/5 705

1904 - 1945Verschiedene Depot im Kreis I
1945Stationiert im Depot Zürich
1945 - 1948Im Depot Biel
1948 - 1955Luzern / Olten
1955 - 1964Bern
1964Als historisches Triebfahrzeug klassiert
1996Instandstellung durch DI Zürich
1998Verkehrshaus der Schweiz, Luzern
2002 -SBB Historic, Zürich
2004 -Remisiert im Depot Brugg, beim Verein Dampfgruppe Zürich, zusammen mit weiteren historischen Fahrzeugen

Erhaltene Exemplare

  • Der Lokomotive 705, gebaut 1904, wurde 1953 der Kessel der Lokomotive 739 aufgesetzt und 1963 das Untergestell der Lokomotive 778 eingebaut. Sie bleibt als einzige Exemplar der schweizer Schnellzug Dampflokomotiven erhalten und ist beim Bahnpark in Brugg beheimatet.
    ... überprüfen mit dem DVD der überlebende Dampflokomotiven der Welt und Quellen ergänzen (u.a. sbbhistoric)
Quellen:
SBB-Dampflokomotiven : Herausgegeben vom Generalsekretariat SBB, Bern 1976 (SBB GS1.88 3000)
R 310.4 Historische Fahrzeuge (1999 & 2005).
R 434.2 Reglement über die Dampflokomotiven Beschreibung und Anleitung für die Bedienung. Dieser Reglement aus 1955 ist nicht mehr gültig. Er bleibt aber eine wertvolle Informationsquelle.
http://www.lokifahrer.ch
http://de.wikipedia.org
ETH Bibliothek : digitalisierte Zeitschriften
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