Spanisch-Brötli-Bahn-Lokomotive Baureihe D 1/3

Baureihe D 1/3
"Limmat" & "Aare"

Personenzuglokomotive

D 1/3 Limmat Foto Archiv SBB
Foto Archiv SBB

Bauart2' A n2
Baujahr1847 (1947)
Gebaute Maschinen2 "Limmat" & "Aare"
Ausmusterung1866-1868 (1882***)
Treib- und Kuppelrad Ø 1500 mm
Laufrad Ø vorn____________ mm
Laufrad Ø hinten---
Fester Achsstand930 mm
Gesamt-Achsstand2805 mm
Länge über Puffer6779 mm
Breite____________
Höhe4500 mm
Höchstgeschwindigkeit40 / 40* km/h
Leistung125 kW / 170 PS**
Luftbremse---
HandbremseSpindel 6 t auf Tender
  
* Rückwärts** (Max. Leistung)
Kesselüberdruck6 kp/cm2
Inhalt des Kessels ***____________ m3
Rostfläche0,87 m2
Feuerbüchsheizfläche4,8 m2
Rohrlänge3735? mm
Heizfläche Siederrohre (114?)43,1 m2
Heizfläche Rauchrore (0)---
Verdampfungsheizfläche  47,9 m2
Überhitzungsheizfläche---
Totale Heizfläche47,9 m2
Kesselmittellage1760 mm
Zylinder Durchmesser360 mm
Kolbenhub560 mm
Achslast max.11 t
Lokleergewicht____________ t
Lokdienstlast21 t
Lokreibungslast11 t
  
*** 150 mm über Feuerbüchsoberkannte
Tender 
Radstand1790 mm
Länge über Puffer4851 mm
Breite____________ mm
Höhe____________ mm
Leergewicht7,5 t
Dienstgewicht14 t
Raddurchmesser____________ mm
Vorräte4 m3 Wasser +
2,5 t Kohle
Lok und Tender 
Dienstgewicht35 t
Länge über Puffer11 630 mm
Radstand8205 mm
Meterlast3,0 t/m

Technischer und geschichtlicher Abriss

Am 7. August 1847 wurde die erste, ganz auf Schweizer Boden befindliche Eisenbahnstrecke feierlich eröffnet.

Die Schweizerische Nordbahngesellschaft, die erste Eisenbahngesellschaft der Schweiz, beschaffte zur Betriebseröffnung der Spanisch-Brötli-Bahn, zwei Dampflokomotiven der Bauart D 1/3. Es handelt sich dabei um die ersten für eine Schweizer Bahngesellschaft gebauten Lokomotiven. Sie entsprachen den amerikanischen Lokomotiven des Norris-Typs und wurden von Emil Kessler in Karlsruhe konstruiert. Der Kaufpreis der Fahrzeuge betrug rund 35'000 Schweizer Franken. Die zwei erste, mit der Achsfolge 2'A, trugen die Namen "Limmat" und "Aare".

Charakteristische Merkmale dieser Lokomotiven sind der kuppelförmige Stehkessel und der für Holzfeuerung ausgelegte Kamin. Die verwendete Form des Stehkessels ermöglichte es, auf einen Dampfdom zu verzichten.

Um dem Kessel Wasser zuführen zu können, bediente man sich der damals gebräuchlichen Fahrpumpe, die durch die Fahrbewegung der Lokomotive in Aktion tritt.
Entsprechend den damaligen Möglichkeiten wurden Kessel und Zylinder mit Holz isoliert.

Die Bremse besteht aus einer auf den Tender wirkenden Handspindelbremse mit hölzernen Bremsklötzen.

Da bei den ersten beiden Lokomotiven die Treibachslast zu hoch ausgefallen war, bestellte die Gesellschaft bei Kessler für je 40'000 Franken zwei Lokomotiven des Typs D 2/4, die einer verbesserten Version der Württembergischen III entsprachen.

Durch ihren geringen Dampfdruck war die Leistung nicht befriedigend. So wurden die Maschinen ab 1857 nur noch im Bahnhofsdienst und für Materialtransporte verwendet.
Während die Lokomotive Nummer 2 "Aare" im Jahre 1868 ausrangiert und abgebrochen wurde, erfuhr die Nummer 1 "Limmat" im Jahre 1866 in der Werkstätte der Schweizerischen Nordostbahn in Zürich, einen Umbau zur zweiachsigen Rangier-Tenderlokomotive E 2/2. Sie wurde dann 1882 auch abgebrochen.

Die Zugkraft betrug 1600 kp bei 15 km/h, was einer Leistung von rund 90 PS entspricht.

Auf die Hundertjahrfeier 1947 wurde von der SLM gemeinsam mit der HW Zürich ein Nachbau der "Limmat" erstellt. Dazu wurden Teile der 1856 ebenfalls von Kessler gebauten SCB-Lokomotive "Speiser" verwendet.

Betriebsstoffe

Kohle0,15 kg / t Zuggewicht und km
Wasser1,2 kg / t Zuggewicht und km

Leistung

Die Normallasten, die die Lok Heute im historischen Betrieb bewältigt, entsprechen ca 60 % von den ursprünglichen Werten
... dies auf dem Normalspurnetz, zwischen die Züge des Regelbetriebes mit aktuellem Fahrplan.

0 ‰10 ‰ 14-15 ‰ 27 ‰
Historische Betrieb 200 t80 t 41 t-- t

Einsatzbereich und Depotzugehörigkeit der Lok D 1/3 1 "Limmat"

1847 - 1866Einsatz auf der SNB (Schweizerische Nordbahn)
1866Umbau in Rangiertenderlokomotive E 2/2
1882Ausrangierung und Abbruch
1946 - 1947Rekonstruktion mit einzelnen Teilen der Lokomotive "Speiser" der ehemaligen SCB
1947 - 1948Fahrten zu den Hundertjahrfeiern der Schweizer Bahnen und des Bundesstaates
1959Aufstellung im Verkehrshaus der Schweiz, Luzern
1980Publikumsfahrten auf der Flughafen-Linie Zürich
1997Fahrten im Rahmen des Jubiläums 150 Jahre Schweizer Bahnen
1998Revision durch RMHW-Biel, danach Verkehrshaus
2002 -SBB Historic, Zürich
____ -Remisiert im Depot Brugg, beim Verein Dampfgruppe Zürich, zusammen mit weiteren historischen Fahrzeugen

Erhaltene Exemplare

  • Der voll betreibfähige Nachbau (SLM Fabriknr 3937) dieser Seite, im Besitz von SBB Historic.
  • Bisher galt allgemein der Originalzug als nicht erhalten. Bei der Stilllegung eines Betriebs wurde ein alter Rollwagen einem Schrottplatz zugeführt.
    Privatpersonen identifizierten den Rollwagen zweifelsfrei als originales Untergestell der Spanisch-Brötli-Bahn aus dem Jahre 1847. Dieses ist heute bei der Dampfbahn Katzensee in Zürich ausgestellt.
Quellen:
SBB-Dampflokomotiven : Herausgegeben vom Generalsekretariat SBB, Bern 1976 (SBB GS1.88 3000)
R 434.2 Reglement über die Dampflokomotiven Beschreibung und Anleitung für die Bedienung. Dieser Reglement aus 1955 ist nicht mehr gültig. Er bleibt aber eine wertvolle Informationsquelle.
R HIST 100.1 Grundlagen über die Dampflokomotiven. Beschreibung und Anleitung für die Bedienung (2006 - Neuausgabe) = Zusammenfassung von R 310.4 und R 434.2
SBB Historic
http://de.wikipedia.org