Die BR 52 nach dem Krieg

Über den Verbleib der Baureihe 52 nach dem Krieg gibt es widersprüchliche Angaben. Im Bereich der späteren DR zählten man ca. 1.500 Loks, bei der DB etwa halb so viele. Bei der Baureihe 50 war das Vereitlungsverhältnis genau umgekehrt. Höherwertige Lokomotiven (als solche wurde die 50er und nicht die 52er angesehen) wurden vor dem Kriegsende in den Westen aus der Reichweite der Roten Armee in Sicherheit gebracht.

Viele Maschinen wurden in Folge der Kriegshandlungen zerstört, oder über halb Europa verteilt. Natürlich war eine so junge Baureihe beim Wiederaufbau nach dem Krieg sehr wichtig. Deshalb erhielten die vielseitig einsetzbaren Loks der Baureihe 50 und 52 bevorzugt eine Hauptuntersuchung. Trotzdem konnte die DB relativ bald auf die Dienste der 52er verzichten. 1954 waren nur noch ca. 100 Lokomotiven der BR 52 im Bestand. 1959 unterhielt man nur noch die Loks der Nachkriegslieferung. 1963 war dann die Ausmusterung der 52er bei der DB abgeschlossen. Aber immerhin fanden viele Kessel ausgemusterter DB-52er als Ersatz für die St47K-Kessel der 50er Verwendung. Die fast baugleiche 52er-Kessel konnten ohne größere Anpassungsarbeiten bei der Baureihe 50 eingebaut werden.

Die DR konnte auf die Dienste der Baureihe 52 keinesfalls verzichten. Sie mußte verschiedene Verbesserungen an den Loks vornehmen, um die Lebensdauer zu verlängern. Ab 1958 unterzog man viele Maschinen einer sog. Generalreperatur. Hierbei wurden kriegsbedingte Vereinfachungen beseitigt. Die wichtigsten Maßnahmen waren der Einbau von Achslagerstellkeilen und Vorwärmeranlagen. Diese generalüberholten Loks erhielten neue Stehbolzen nach Originalzeichnung, jedoch in vollständig geschweißter Ausführung. So verbessert setzte die DR die Altbau- und GR-Maschinen bis Mitte der 80er Jahre ein.

Unsere 52 221 entspricht heute noch weitgehendst der Ursprungsausführung. Sie stammt weder von der DB noch von der DR, sondern von den Österreichischen Bundesbahnen. Die ÖBB hatten an dieser Baureihe nur sehr wenige Veränderungen vorgenommen. Sie besitzt wie bei der Ablieferung keine Achslagerstellkeile, sonder nur Gleitplatten. In Polen baute man auf alle 52er einen Schüttelrost ... diese Verbesserung wolten wir an unsere Maschine auch durchführen lassen.

Die österreichische Dampf-Datenbank Austrian Steam Base erfasst die Lokomotiven die sich derzeit in Österreich aufhalten sowie Lokomotiven ausserhalb der Republik Österreich, die im Zusammenhang mit der österreichischen Eisenbahngeschichte stehen.
Unsere 52 221 ist dort natürlich zu finden, wie ihrer Schwestermaschinen BR52, auch anders benannt : ÖBB DKL1, MAV 520, PKP Ty2, SNCF 150-Y ...

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